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Weisheiten des Lebens Lebensweisheiten zum Geburtstag Buddhistische Buddha Antoine de Saint-Exupéry Virginia Woolf Monika Minder auf dieser Seite Bücher+Geschenk-Tipps Gute Links Ähnliche Themen Freiheit Handeln Weisheiten Themen Anfang das Böse Chance Demut Ethik Freiheit Freundschaft Geburtstag Gedanken Glück das Gute Handeln Hoffnung Ich Kraft Leben Lebensweisheiten Leiden Liebe Maxime Mythos Mut Natur Neujahr Normen Ohnmacht Philosophie Religion Seele Schmerz Sprichwörter Tugend Ursprung Verantwortung Wahrheit Weihnachten Weisheiten Zeit Zitate zum Nachdenken GedankenGute Texte, schöne Gedanken und Geschichten sowie kurze Sprüche, Gedichte und tiefgründige Lebensweisheiten, Aphorismen. Lebendig, witzig, ernsthaft, kritisch, zum Nachdenken ...Ästhetischer AusdruckElementare Sprachgesten sind "Ja!" und "Nein!", mit denen wir jeweils einen Sachverhalt akzeptieren und verwerfen. Wir akzeptieren und verwerfen aber sowohl Annahmen oder den Inhalt deskriptiver Sätze als auch Aufforderungen und Wünsche oder den Inhalt präskriptiver Sätze. Wenn wir die Annahme, daß Peter eingeladen wurde, verwerfen, behaupten wir, daß er sich nicht unter den Gästen befinde. Wenn wir den Wunsch hegen, Peter soll an der Feier teilnehmen, richten wir an ihn die Aufforderung, unserer Einladung nachzukommen. Wir antworten auf die Frage, ob Peter an der Feier teilgenommen hat, mit "Ja!". Ebenso antworten wir auf die Frage, ob Peter eingeladen werden soll, mit Ja, wenn dies unserem Wunsch entspricht. Doch mit dem ersten Ja haben wir eine Tatsache bestätigt, mit dem zweiten Ja eine Forderung. Wir können Beschreibungen von Tatsachen in Handlungsanweisungen umformen. Wir beschreiben die Zusammensetzung eines Kuchens. Oder wir machen ein Rezept, indem wir eine Liste mit den Handlungsanweisungen oder Vorschriften aufsetzen, deren Befolgung und Ausführung den wohlschmeckenden Kuchen zum Resultat haben. Die Erfüllung der Vorschriften des Rezepts ergibt ein Resultat, das wir wiederum beschreiben können. Im Idealfalle stimmen unsere Ausgangsbeschreibung und die resultierende Beschreibung überein. Sollten sie nicht übereinstimmen, haben wir etwas falsch gemacht. Nun wenden wir uns der Beschreibung sprachlicher Tatsachen in der Form dichterischen Ausdrucks zu. Wenn wir ein schlichtes Gedicht wie das Abendlied von Matthias Claudius in seine Bestandteile zerlegen und eine Liste mit allen verwendeten sprachlichen Eigentümlichkeiten von der Wortwahl über die Syntax bis zum Reimschema erstellen und diese Liste wie beim Kuchenrezept in eine Liste von Handlungsanweisungen und Vorschriften umformen und sie jemandem vorlegen, der mit dem Original nicht vertraut ist, wird es ihm bei noch so großem Sprachtalent nicht gelingen, den gewünschten "Kuchen" zu backen. Wir bemerken, daß uns eine normative Ästhetik von Sprachkunstwerken als Liste von Handlungsanweisungen und Vorschriften, solche Kunstwerke hervorzubringen, nicht zur Verfügung steht. Das hat seinen Grund in der Tatsache, daß wir kein vollständiges Set präziser sprachlicher Regeln angeben können, nach denen Sprachkunstwerke funktionieren. Auch wenn wir die Dichte und Nuanciertheit der ästhetischen Beschreibung sehr weit treiben, gelangen wir immer wieder zu stereotypen oder musterartigen Beschreibungsetiketten. So sprechen wir von einem strengen oder weichen, einem kargen oder überladenen, einem reduzierten oder üppigen Ausdruck, und finden diese Stilprinzipien auf allen Gebieten künstlerischer Gestaltung, von der Töpferkunst über die Plastik bis zur Architektur, von der Malerei über die lyrische Dichtkunst bis zur Musik. Wir finden eine gewisse Häufung und Konzentration solcher Ausdruckswerte auf Stilepochen verteilt wie die archaische, geometrisch-strenge, klassische und hellenistische Stilepoche in der Vasenmalerei und Plastik des antiken Griechenlands, die dorische, ionische und korinthische Säulenordnung des antiken Tempels oder die Epochen Renaissance, Barock, Klassik und Romantik in Malerei, Architektur und Musik des Abendlands. Wir finden und empfinden sie auch in den Altersphasen der Produktion großer Künstlerpersönlichkeiten. Denken wir beispielsweise an die triadischen Produktions- und Stilphasen der klassischen Dichter Roms, die iambische, lesbische und hexametrische Dichtungsart des Horaz oder das cecini pascua, rura, duces des Vergil. Oder denken wir an die Stilphasen in Goethes Werdegang, an die rokokohafte Verspieltheit und den erotischen Charme seiner Jugendgedichte, den Sturzbach seiner frühen Hymnen, die zart verschleierten Veduten seiner klassischen Epoche und die bunten, stillen Flockenwirbel seiner Alterswerke. Wir finden Ausdruckswerte ästhetischer Anmutung auch in den musikalischen Vortragbezeichnungen wie andante und presto, grazioso und maestoso, lento und forte, animato und morendo. Sie bilden wie die Ablagerungen und Versteinerungen des urzeitlichen Lebens im Meeresschlamm Einschlüsse und Embleme des anonymen Seelenlebens vieler Generationen. Wir bemerken, daß die Vorliebe der klassischen Ästhetik für die Ausdruckswerte des Schönen und Erhabenen, wie wir sie bei Kant oder Hegel finden, unseren Blick zu sehr einschränkt und der Fülle und Differenziertheit künstlerischer Gestaltung nicht gerecht wird. Auch wenn die ästhetischen Ausdruckswerte nicht rein naturwüchsig vorgegeben sind, scheinen sie doch nicht willkürlich und beliebig oder willkürliche Erfindungen zu sein. Wir könnten beispielsweise nicht den ästhetischen Ausdruck des Komischen goutieren, wenn wir nicht in der Lage wären zu lachen, und wir könnten nicht dem ästhetischen Ausdruck des Tragischen nachspüren, wenn wir nicht in der Lage wären zu weinen. Das Komische in den Komödien von Aristophanes, Molière oder Nestroy und in den Gedichten von Morgenstern oder Ringelnatz und das Tragische in den Tragödien von Sophokles, Racine und Shakespeare sind grundlegende ästhetische Ausdruckswerte, die gewissen Sichten und Gestimmtheiten entsprechen, mit denen wir dem Leben und seinen Verwicklungen und Verstrickungen begegnen. Das, was uns belustigt und erheitert, was uns traurig macht und erschreckt, sind natürliche Aspekte unseres Erlebens, und zugleich gerinnen die Inhalte solchen Erlebens vor unseren Augen zu komischen oder ernsten, grotesken oder grauenerregenden Bildern und Gestalten eines prägnanten ästhetischen Ausdrucks. Aber auch die Art und Weise, wie jemand steht und geht, sich regt und bewegt, fassen wir zugleich in die Anmutungsqualitäten des Plumpen oder Anmutigen, Schwerfälligen oder Leichtfüßigen und charakterisieren sie mit den entsprechenden ästhetischen Etiketten. Die ästhetischen Ausdruckswerte entspringen demnach dem Anmutungscharakter in der trivialen Wahrnehmung von Gestalten, Farben und Klängen, Gesten, Bewegungen und Sprechweisen unserer alltäglichen Umgebung, sie haben ihren Ursprung nicht in der Kunst. Die Kunstwerke sagen uns etwas und sprechen uns an, weil alltägliche Anmutungsqualitäten in ihnen in verdichteter und prägnanter Form verwendet werden. Dieser Umstand scheint der mißverständlichen Redeweise zugrunde zu liegen, die Kunst sei Mimesis oder ahme die Natur nach. Wir können vom tollpatschigen Gebaren eines Hundewelpen oder Kleinkinds erheitert und belustigt werden, während wir das Lächeln unseres Freundes verstehen, auch wenn wir selbst traurig sind. So kann uns die melancholisch-heitere Anmutung eines Gemäldes von Antoine Watteau oder eines Gedichts von Paul Verlaine aus dem Zyklus der Fêtes galantes melancholisch-heiter stimmen, doch könnten wir den Sinn des malerisch Dargestellten und dichterisch Ausgedrückten auch verstehen, wenn wir uns der melancholisch-heiteren Stimmung momentan verschlössen. Hier berühren wir die Grenze der Redeweise von der Kunst als Nachahmung der Natur, insofern das Verstehen der ästhetischen Ausdruckswerte nicht auf psychologische Gründe und Motive wie etwa auf die sympathetische Anteilnahme zurückgeführt werden kann. Wir können ja den ästhetischen Ausdruckscharakter des dicken Mannes, der schwerfällig und plump unseren Weg kreuzt, wahrnehmen, auch wenn wir von ihm abgestoßen werden. Wenn wir im Tropfen des Wasserhahns bald ein rhythmisches Klangmuster zu hören geneigt sind, hat dieser ästhetische Wahrnehmungseindruck nicht die ästhetisch ausgezeichnete Qualität, die uns als ähnliches rhythmisches Muster in einem Musikstück zu Gehör kommt. Ersteres ist zufällig und intentionslos, während der Kunstcharakter des Musikstücks den Rhythmus absichtsvoll gestaltet und gleichsam ausstellt. Der dicke Mann wirkt auf uns schwerfällig und plump, aber er sinnt uns nicht wie die Kunstfigur Falstaff in Shakespeares Komödie Die lustigen Weiber von Windsor seinen fetten Wanst als glänzende Hülle seiner Trink-, Liebes- und Lebenslust an. Es ist umgekehrt, wir mögen, wenn wir gut gelaunt sind, Falstaff in dem dicken Mann wiedererkennen. Desgleichen mag uns die anmutige Gebärde oder die graziöse Haltung des schönen Erdenkinds an Ophelia oder Ariel erinnern, auch wenn es nichts von diesen Kunstgestalten weiß. Wir können demnach die Tristesse und Eintönigkeit unseres Erdenwandels mildern, wenn wir uns darauf verstehen, Szenen unseres Alltags mit Zitaten aus Stücken von Molière, Shakespeare oder Beckett zu garnieren und in ganz gewöhnlichen Vasen, Tassen und Früchten auf dem Tisch Fragmente der Stilleben von Chardin, Modersohn-Becker oder Morandi erblicken. Gewiß ist uns der allgemein-platonische Begriff des Schönen oder der normative Regelbegriff der barocken und klasischen Kunst abhandengekommen, wir leben gleichsam ästhetisch von der Hand in den Mund und müssen uns mit der Aufzählung von Beispielen begnügen, die kaum mehr bezeugen als Idiosynkrasien und Vorlieben unseres persönlichen Geschmacks. Dennoch ist uns ein vager Begriff von Größe am Maß der Intensität und der Sublimierung menschlichen Leidens im künstlerischen Ausdruck geblieben, wie ihn uns die Dichtungen Hölderlins, Baudelaires und Trakls oder die Kantaten Bachs und die Lieder Schuberts bezeugen. Wir ahnen aber noch einen Hintergrund der künstlerischen Produktion, der sich im Dargestellten und Ausgesprochenen schwer greifen läßt und mehr als ein duftiger Schleier des Ungesagten um alles Gesagte schwebt. Er mutet, wie dem von tiefem, traumlosen Schlaf Erquickten die blaue Luft des Morgens, als unverbrauchter Lebenssinn uns an. Wir stellen dies Ausgesparte, die gleichsam leer gelassene Mitte des Werks, der Reife und Meisterschaft des schöpferischen Genies anheim, die wohl nicht ohne Virtuosität auskommt, doch wie der Schmelz oder Tau auf die blasse Blütenspitze unverhofft als ein Segen und Glanz auf das noch so dürftige und nichtssagende Wort herabtropft. (© Detlev Wilhelm Klee, Frankfurt am Main) Text hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Detlev Wilhelm Klee. Quelle: www.luxautumnalis.de S P R U C H (Konrad Fiedler, 1841-1895) JahreswechselEs wechselt, das Jahr wechselt, vom Vorjahr ins nächste Jahr. Und in diesem Übergang liegt das Dazwischen und dieses Dazwischen nennen wir Silvester. Nach dem Heiligenkalender der römisch-katholischen Kirche sei dies der Gedenktag des heiligen Papstes Silvester. Jetzt wissen wir schon, wo der Name herkommt. (© M.B. Hermann, 27. Dez. 2017) > NeujahrswünscheZ I T A T (Albert Schweitzer, (1875 - 1965), deutsch-französischer Arzt, Theologe, Musiker und Kulturphilosoph, Friedensnobelpreis 1952) Weihnachten nahtJetzt, wo es gegen Weihnachten geht, will man wieder das "Gute" in die Welt schenken. Für kurze Zeit sind nicht Krankheiten das Lieblingsthema sondern, was schenke ich für wieviel, von wo an wem. Mmmmmmmmh... ! > Adventskalender online, jeden Tag Gedanken und kurze SprücheAuf der Suche nach Bildern für meine Wohnung bin ich auf wirklich schöne Geschenke gestossen. Und so habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen, meinen Lieben ein Bild mit einem schönen Spruch zu schenken. Kann man ausdrucken und auf eine Karte kleben oder als Poster drucken lassen und ein Wandbild kreieren: (© Artikel von Beat Jan, 22. Nov. 2017) ![]() © Bild lebensweisheiten.net, darf ausgedruckt und privat (nicht im Internet und nicht kommerziell) gratis verwendet werden. Z.B. für eine Karte. > Nutzung Bilder Bild-Text > mehr Spruchbilder WeihnachtenGlückliches ZeitalterUnsere westliche Kultur fördert die materielle Entwicklung. Wir wohnen modern, führen ein komfortables Leben, können überallhin reisen. X-verschiedenen Nahrungs- und Lebensmittel stehen uns täglich, sogar nächtlich, zur Verfügung. Oberflächlich betrachtet könnte man meinen, wir lebten in einem besonders glücklichen Zeitalter. Tatsächlich aber ersaufen wir in ständig neu erfundenen Wünschen und im Stress, diese möglichst schnell zu befriedigen. Der materielle Überfluss raubt uns Zeit und Kraft für wesentliches Leben. Immer weiter weg bewegen wir uns von unseren ureigensten Bedürfnissen. "Im Spannungsfeld zwischen materiellem Überfluss und spiritueller Not befindet sich der Mensch in einer existenziellen Krise." (Meister Nan Huai Chin, 1918-2012) Eine neue Renaissance liegt in unseren Händen. Alte Werte und Lebensweisheiten wieder lebendig werden lassen und Brücken bauen zwischen Kulturen, zwischen Vergangenheit und Zukunft. "Folgt dem Strom des Lebens, kanalisiert ihn, und er wird euch in die richtige Richtung tragen. Ohnen weitere Schwierigkeiten könnt ihr auf diese Weise aus den Dingen euren Nutzen ziehen." (Taoistische Weisheit) Lebensqualität, Gesundheit und Zufriedenheit erreichen wir nicht durch ständiges Produzieren und Konsumieren. Es ist ein Schwimmen gegen den Strom, eine riesengrosse Energieverschwendung. Mit sinnlosen Aktivitäten reiben wir uns auf und verbrauchen alle unseren natürlichen Ressourcen. "Gelingt es euch, euren Körper und eure Seele in Einklang zu bringen, so dass sie im gleichen Takt schwingen und sich nicht voneinander trennen? Gelingt es euch, so tief und so weich wie ein Neugeborenes zu atmen?" (Laotse, um das 6.Jh.v.Chr.) Davon sind wir weit entfernt. Wir atmen oberflächlich. Unser Leben ist voller Unruhe und ein ständiger Kampf. Dabei könnte es federleicht sein, würden wir unsere Energien, unsere Ressourcen richtig einsetzen. "Es ist daher an der Zeit, Wissenschaft, Kunst und Spiritualität zu vereinen. Unser Wohlergehen hängt von der Einheit dieser drei Dinge ab, denn aus dieser Einheit entspringt Hoffnung" (Meister Nan Huai Chin) Worauf wir den Fokus derzeit legen, ist deutlich. Wir produzieren und konsumieren uns zu Tode und vergessen (verlernen) wie es ist, zu SEIN. Wir ähneln einem überdüngten Boden, der allmählich versiegt, weil er ausgelaugt ist. (© Monika Minder, 24. Okt. 2017) Genügsamkeit und GierDer Genügsame nimmt ernst, was er sieht, fühlt, geniesst. Er schätzt, was er hat, und blickt nicht scheel zu den Nachbarn, die haben, was er nicht hat. Der Genügsame schwimmt wie ein Fisch im Wasser in seinem Lebenselement, in seinem Lebensgenuss, während der Gierige immerfort in gewaltsamen Sprüngen sich aus seinem Element fortreißt, um in ein fremdes zu gelangen. Der Fisch aber, der auf das Ufer geraten, zappelt elend ums Leben. Dem Genügsamen ist das Vorhandene, Gegenwärtige, Daseiende die Quelle des Sinns, der Freude, die sich nicht überstürzt, der Trauer, die sich nicht heillos verliert. Das Gegenwärtige ist ihm nichts, was nur vom verblaßten Glanz des Vergangenen her Wert erhält, und nichts, was nur vom aufgehenden Stern der Zukunft her seinen Wert erfüllt. Genügsam sein heißt, aus der frischen Quelle des Lebens schöpfen, wenn echter Durst dich treibt, und nicht künstlichen Durst dir entzünden mit scharfen Gewürzen und vergeblich ihn löschen mit süßem exotischen Wein. Der Gierige reflektiert im gegenwärtigen Genuß den vergangenen und antizipiert den zukünftigen. Der Genügsame kann durch Übung oder durch Lebenskunst mit immer weniger sein Genüge finden. Der Gierige muss immer mehr verzehren, um noch ein wenig Genuß zu verspüren. Die Gier öffnet uns die Tür zu den Geheimnissen der menschlichen Seele, denn sie ist auch der Schlüssel zu ihren Krankheiten. Dabei unterscheiden wir normale Vorkommnisse der Appetenz, insofern sie der Erhaltung des Organismus oder der Stabilisierung und Verteidigung der Lebensgemeinschaften dienen, von Übersteigerungen ins Gierhaft-Unmäßige, die am Ende des Tages alle Formen der Selbsterhaltung untergraben. So müssen wir die reale Furcht vor Vergiftung des Machthabers, wie wir sie den Annalen und Historien des Tacitus und anderen Historikern entnehmen, und die auf die wahrheitsgemäße Wahrnehmung echter Bedrohung zurückgeht, vom Vergiftungswahn des Psychotikers absondern, bei dem keine reale Grundlage der Gefährdung auszumachen ist. Wir können sagen, der Vergiftungswahn sei eine Reaktion der ungezügelten und krankhaften Gier nach dem Besitz der anderen auf deren vorweggenommene Rache. Warum sollten sonst die anderen das Essen vergiften, wenn der Wahnkranke nicht glaubt, es ihnen weggenommen zu haben oder es ihnen wegzunehmen gedachte oder es ihnen zumindest mißgönnt hat? Wir dürfen das Syndrom der Vergiftungspsychose erweitern um all jene Arten des aggressiven und feindlichen Übergriffs, die sich in unterschiedlichsten Formen und Masken zeigen und drapieren: Wir kennen die Ausgeburten der Paranoia in den feindseligen Mienen und Anspielungen der Nachbarn oder den vernichtenden Befehlen aus dem Radio oder TV. Wir wissen um die paranoische Angst vor den Bazillen, Keimen und Insekten, die so manchen den Hungertod eingebracht haben. Verdeutlichen wir unsere These anhand der paranoischen Angst vor parasitären Kleinstorganismen. Sie lauern überall in der Luft und im Wasser, in der Erde und im Bettzeug, in den Lebensmitteln und den Ausdünstungen der anderen. Der springende Punkt scheint nun der zu sein: Der Angriff der tödlichen Organismen wird durch feindliche Mächte gesteuert, die auf die Vernichtung des Paranoikers abzielen. Ihr feindliches Ansinnen ist eine Form der Rache, der Vergeltung oder Bestrafung der ursprünglichen feindseligen Antriebe des Kranken selbst. Er empfindet die ihn überwältigende Gier nach dem fremden Leben, nach dem fremden Hab und Gut, nach der fremden Lust als seine parasitäre Triebnatur, als eine triebhafte Form des Parasitismus. Wer sich als Parasit fühlt, hat Angst vor Parasiten. Warum aber fühlt sich der Kranke in dieser Weise? Weil die ihn beherrschende Gier unproduktiv, lähmend, unfruchtbar, schmarotzerhaft ist. Denken wir an die auditiven Halluzinationen der Psychose. Der Kranke hört die Stimmen der Nachbarn wie Stimmen von Dämonen, welche die Trennwand zwischen seiner Welt und der Welt da draußen durchbrochen und sich in seinem Gehör, in seinem Herzen eingenistet haben. Hier thronen und befehlen sie nun. Sie reden allerlei Unfug, am meisten aber Unfug, der dem Kranken insinuiert, er sei schlecht, böse, verdammenswert. Warum ist er schlecht und wert, verdammt und in den Abgrund hinabgestoßen zu werden? Die Stimmen steigen aus dem wuchernden Sumpfgebiet der Rache derjenigen realen oder fiktiven Lebewesen auf, denen die unbeherrschbare Gier des Kranken ihre Güter, ihr Gehirn, ihr Sexualorgan oder ihre Kinder entrissen zu haben wähnt oder zu rauben gedachte, und wofür sie nunmehr schreckliche Rache nehmen. Wir unterscheiden zwischen dem Wunsch nach Führung und Dominanz, der mit der Begabung, andere Menschen führen, anleiten, prägen zu können, einhergeht, und dem Größenwahn, der als antisoziale oder soziopathische Form der Herrschsucht die Herrschaft über andere gleichsam kostenlos und ohne Nachweis sozialer Führungsqualitäten wie Voraussicht, Vorausplanung, Charakterfestigkeit und Zuverlässigkeit einheimsen möchte. Andere zu führen und nicht in die Irre zu führen, sondern ihnen zu ihrem besten den ungewissen Weg in die Zukunft zu weisen, bedarf charakterlicher Eigenschaften und früher Einübungen, die der Paranoiker nicht besitzt, sondern als faule und schmarotzerhafte Existenz durch die bloße Macht der Gedanken ersetzt. Die imperiale Gier ist ein Parasitismus des reinen Denkens. Der Mund, der Bauch und Darm, die Sexualorgane sind die natürlichen Verbündeten der Gier. Aber nicht wie Freud meint, weil sie ursprünglich auf das Maßlose und Unbeherrschbare des Unbewußten ausgelegt sind, sondern weil ihr natürliches oder beherrschbares Maß, das ein Genüge in natürlichen Formen der Befriedigung findet, von der Gier deformiert und pervertiert worden ist. Wir sind noch im Unklaren darüber, in welchem Maße die Ursprünge dieser Deformationen und Pervertierungen in Deformationen und Pervertierungen des menschlichen Umgangs oder der Kultur zu finden sein müssen oder sich (auch) neurologischen Fehlentwicklungen verdanken, die genetisch angelegt oder epigenetisch durch Störungen der Embryonalentwicklung bedingt sein können. Schließlich pflegt uns das schreckliche Rätsel der originären Beschädigung der menschlichen Natur durch die Ur- oder Erbsünde heimzusuchen. Wir bemerken, daß die Gier ein Ausdruck der verfehlten Liebe ist, vor allem der recht verstandenen Liebe zu sich selbst. Genügsamkeit ist sowohl eine ethische Haltung als auch ein ästhetisches Ideal und Maß – Ethik und Ästhetik spielen auf dieser fundamentalen Ebene ineinander. Genügsamkeit ist der Grund oder Humus, aus dem die Vernunft der Selbstliebe sich nährt. Der ethischen Haltung der Genügsamkeit entspricht das ästhetische Ideal der Klarheit, Deutlichkeit, formalen Schönheit und inhaltlichen Konzentration. Alles Aufgebauschte und Verblasene, Schwulst und Übertreibung, das Eindruckschinden mit grellen Effekten und Vulgarismen sind Ausgeburten einer die Kunst immer wieder heimsuchenden Gier – der Gier nach billiger Anerkennung ohne den Schweiß handwerklicher Mühen, der Gier nach Ruhm ohne Verdienst, nach Geld ohne Arbeit. Das ästhetische Ideal des Maßes finden wir im klassischen Stil verwirklicht, der mit wenigen Mitteln viel sagt, mit Allusionen weniger glänzender Namen aus Geschichte und Mythos, mit Allegorien von Tugenden und Lastern, mit Masken menschlicher Institutionen und Sitten ein ellenlanges Epos der Odyssee der menschlichen Seele ersetzt, das langatmige grammatische Kausal- oder Konzessiv-Gefüge durch die elegante Verdichtung der Sperrung und Verschränkung der Worte überflüssig macht, die Empfindung durch das Beschwören einer Farbe, eines Klangs, eines Duftes verlebendigt, dem Gefühl Seufzer in den Vokalen, Wehmut und Trauer in der harten Fügung, Sehnsucht im Verschweigen des banalen Objekts und einen gelösten und heiteren Abschied in der Wendung der Anti-Klimax vermittelt. Die Selbstgenügsamkeit des klassischen Stils beweist sich im Verzicht – Verzicht auf das auch noch Mögliche und auch noch Sagbare und darüber hinaus noch Assoziierbare, im Wegschneiden und gnädigen Amputieren der Wülste und Auswüchse, der überhängenden Ranken und des überwuchernden Zierrats, mit denen sich die Gier des parasitierenden Ausdrucks nicht genugtun kann. (© Dr. Detlev Wilhelm Klee, Frankfurt am Main) Artikel hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Dr. Detlev Wilhelm Klee. Quelle: www.luxautumnalis.de Z I T A T Einen Augenblick inne haltenEinen Augenblick inne halten, das Bisherige überblicken, das Kommende imaginieren und andeuten, mit all seinen Grenzen und Kontinuitäten. Was webt sich aus früherer Zeit ins Heute, was bedingt die spätere? Wie fühlt sich Wind an und verbleibende Zeit? Wie schreiben wir Geschichte weiter, unsere von genialer Hand entworfene Dichtung? Wie fühlt sich Wiese an und Herbst? Und schlagen wir dann die Augen auf und blicken um uns. Nicht über uns und nicht unter uns. - Um uns. (© Monika Minder, 15. Aug. 2017) Z I T A T Die beste WeltDie Welt ist ein Zusammenhang
und eine Reihe vieler Sachen,
kein Widerspruch, kein schnöder Zwang (Voltaire, 1694-1778, französischer Philosoph) Quelle: steht als Einleitung im Buch: Die beste Welt Z I T A T W I RDas Wirgefühl scheint sich digitalisiert zu haben. Man gehört zu Facebook, Twitter und Co. Ob Zeit bleibt ausserhalb des Internets Gemeinschaft und Miteinander zu leben und pflegen, können wir an unserem eigenen Verhalten ablesen. (© M.B. Hermann, 2. Juli 2017) Z I T A T FreundschaftMiteinander plaudern und lachen, (Augustinus Aurelius, 354-430), Bischof von Hippo, Philosoph, Kirchenvater und Heiliger) Z I T A T Z I T A T Was ist Dummheit?Dummheit kann, in Anbetracht der Weltlage, nicht nur ein Mangel an Intelligenz sein. Denn auch Menschen mit hohem IQ sind gierig. Geldgierig, machtgierig, gierig nach Aufmerksamkeit..., um nur einige zu nennen. Solange die Technik den Menschen nur dazu (ver)führt, ständig zu konsumieren, hat sie ihren Sinn verfehlt. Es liegt in der Verantwortung aller Hände. Was wir wirklich brauchen, Was wir brauchen, ist ein Denken, das mit einbezieht. Das den Menschen mit seinen Urbedürfnissen und den anlagebedingten Verschiedenheiten erkennt. Wie mehr Technik wir haben, wir mehr entfremden wir uns von uns selber, von unseren Urbedürfnissen. (© Beat Jan, 14. Mai 2017) Z I T A T Wahre Bedürfnisse"Das Gute, dieser Satz steht fest, ist stets das Böse, was man lässt."
Meinte jedenfalls Wilhelm Busch in seiner Bildergeschichte die Fromme Helene. (© Monika Minder, 28. März 2017) Der Reichtum, der keine Wünsche mehr offen lässt, kann sich selbst an der Sonne nicht mehr freuen. Z I T A T ANFANGENJeder Tag ist ein Neuanfang, sagte Georg Eliot. Meistens empfinden wir das nicht ganz so krass. Jeder Tag scheint dem vorherigen zu ähneln. Aufstehen, arbeiten, ins Bett gehen... . (© Beat Jan, 15. Febr. 2017) Z I T A T FREIHEITWir Menschen in der Überflussgesellschaft haben die Freiheit, zwischen verschiedenen Duschmitteln oder Fahrrädern und Autos oder Mineralwässer oder gar Smartphones... zu wählen, deren Unterschiede meistenteils belanglos sind. (© Monika Minder, 17. Jan. 2017) > Freiheit Zitate LebensweisheitenGute Link-TippsMenschen Gedanken Bücher & Geschenk-TippsReichtum ohne Gier Mehr LebensweisheitenAnfang dasBöse Chance Demut Ethik Freiheit GeburtstagHandeln dasGute Lebensweisheiten Ich Kraft Weisheiten Maxime Mythos Normen Glück Philosophie Religion Seele Schmerz Sprichwörter Zitate Tugend Ursprung Zeit Verantwortung Wahrheit Liebe Weihnachten Leben Sprüche zum Nachdenken Freundschaft Ohnmacht Hoffnung Mut Neujahr Leiden Glück |