Es schadet nicht, hinter die eigenen unleidlichen Gedanken einen Punkt zu setzen.
(Virginia Woolf)
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Für jeden, der schreibt, ist es fatal, an sein Geschlecht zu denken. Es ist fatal, einfach ein Mann oder eine Frau zu sein. Es wäre besser, Frau-männlich oder Mann-weiblich zu sein.
(Virginia Woolf, 1882-1941, britische Schriftstellerin, Verlegerin)
Die Frau hat jahrhundertelang als Lupe gedient, welche die magische und köstliche Fähigkeit besaß, den Mann doppelt so groß zu zeigen, wie er von Natur aus ist.
(Virginia Woolf, 1882-1941, britische Schriftstellerin)
Um zu fühlen, wie die Gegenwart über die Tiefen der Vergangenheit gleitet, braucht man inneren Frieden. Ich schreibe dies hier teils, um mein Gefühl für die Gegenwart wiederzufinden, indem ich die Vergangenheit dazu bringe, einen Schatten über diese aufgebrochene Oberfläche zu werfen. Lasst mich also wie ein Kind, das barfuß in einen kalten Fluss watet, wieder in dieses Wasser eintauchen.
(Virginia Woolf, 1882-1941, britische Schriftstellerin)
Man kann nicht gut denken, gut lieben, gut schlafen, wenn man nicht gut gegessen hat.
(Virginia Woolf, 1882-1941, britische Schriftstellerin)
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Das Verlangen zu lesen ist wie alle anderen Sehnsüchte, die unsere unglückliche Seele aufwühlen, der Analyse fähig.
(Virginia Woolf)
Frauen haben seit Millionen Jahren in geschlossenen Räumen gesessen, sodass inzwischen sogar die Wände durchdrungen sind von ihrer Schaffenskraft.
(Virginia Woolf, 1882-1941, britische Schriftstellerin)
Je älter man wird, desto mehr liebt man das Anstößige.
(Virginia Woolf, 1882-1941, britische Schriftstellerin)
Diese Donnerstagabendgesellschaften waren, so weit es mich betrifft, der Keim, dem alles entsprang, was seitdem - in Zeitungen, in Romanen, in Deutschland, in Frankreich - sogar, wage ich zu behaupten, in der Türkei und in Timbuktu -, mit dem Namen Bloomsbury bezeichnet wird. Sie verdienen es, festgehalten und beschrieben zu werden.
(Virginia Woolf, 1882-1941, britische Schriftstellerin)
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Manchmal denke ich, der Himmel besteht aus ununterbrochenem,
niemals ermüdendem Lesen.
(Virginia Woolf)
All die fischigen Gerüche in den steilen kleinen Straßen zu riechen; und die zahllosen Katzen mit Fischgerippen im Maul zu sehen; und die Frauen auf den Stufen vor ihren Häusern, wie sie Eimer mit Schmutzwasser in die Gosse kippten; jeden Tag eine große Schüssel mit Cornish Cream, von einer gelben Haut überzogener Sahne, zu haben; und reichlich braunen Zucker, für die Brombeeren... Ich könnte Seiten damit füllen, mich an eines nach dem anderen zu erinnern. Alles zusammen machte den Sommer in St Ives zum besten nur vorstellbaren Anfang des Lebens. Als sie Talland House mieteten, gaben Vater und Mutter uns - mir auf jeden Fall - etwas, was immerwährend war, unschätzbar.
(Virginia Woolf, 1882-1941, britische Schriftstellerin)
Lazy and indifferent, shaking space easily from his wings, knowing his way, the heron passes over the church beneath the sky. White and distant, absorbed in itself, endlessly the sky covers and uncovers, moves and remains. A lake? Blot the shores of it out! A mountain? Oh, perfect — the sun gold on its slopes. Down that falls. Ferns then, or white feathers, for ever and ever —
Desiring truth, awaiting it, laboriously distilling a few words, for ever desiring —(a cry starts to the left, another to the right. Wheels strike divergently. Omnibuses conglomerate in conflict)— for ever desiring —(the clock asseverates with twelve distinct strokes that it is midday; light sheds gold scales; children swarm)— for ever desiring truth. Red is the dome; coins hang on the trees; smoke trails from the chimneys; bark, shout, cry “Iron for sale”— and truth?
Radiating to a point men’s feet and women’s feet, black or gold-encrusted —(This foggy weather — Sugar? No, thank you — The commonwealth of the future)— the firelight darting and making the room red, save for the black figures and their bright eyes, while outside a van discharges, Miss Thingummy drinks tea at her desk, and plate-glass preserves fur coats —
Flaunted, leaf — light, drifting at corners, blown across the wheels, silver-splashed, home or not home, gathered, scattered, squandered in separate scales, swept up, down, torn, sunk, assembled — and truth?
Now to recollect by the fireside on the white square of marble. From ivory depths words rising shed their blackness, blossom and penetrate. Fallen the book; in the flame, in the smoke, in the momentary sparks — or now voyaging, the marble square pendant, minarets beneath and the Indian seas, while space rushes blue and stars glint — truth? content with closeness?
Lazy and indifferent the heron returns; the sky veils her stars; then bares them.
(Virginia Woolf, 1882-1941, britische Schriftstellerin)
Träge und gleichmütig rüttelt er leichthin Raum um sich, er kennt seinen Weg, der Reiher gleitet über die Kirche unterm Himmel dahin. Weiß und fern, in sich selbst versunken, verhüllt der Himmel sich, enthüllt sich wieder, ohne Ende regt er sich und bleibt sich gleich. Ein See? Lösch seine Ufer aus! Ein Berg? O, ganz und gar – vergoldet Sonne seine Hänge. Die geht unter. Farne also oder weiße Federn, immer, immerdar –
Nach Wahrheit dürstend, ihrer harrend, mühsam ein paar Worte destillierend, dürstend immerdar – (ein Schrei jetzt links, einer rechts, Räder brechen weg, Omnibusse verkeilen sich) – dürstend immerdar – (die Uhr beteuert mit zwölf deutlichen Schlägen, daß Mittag sei; Licht verliert goldene Schuppen; Kinder wuseln) – immerdar nach Wahrheit dürstend. Die Kuppel ist rot; Münzen hängen an Zweigen; Rauch rankt an den Schornsteinen; Bellen, Brüllen, Schreien „Eisen zu verkaufen“ – und Wahrheit?
Sprühend bis zur Spitze, Füße von Männern, Füße von Frauen, schwarz oder golden inkrustiert – (Dieses Nebelwetter – Zucker? Nein, danke – Der Staatenbund der Zukunft) – die Flamme züngelt und hüllt den Raum in Rot, nur die dunklen Gestalten nicht und ihre hellen Augen, während draußen ein Wagen entladen wird, trinkt Fräulein Thingummy Tee an ihrem Schreibtisch, das Glas der Scheiben hütet die Pelzmäntel –
In ganzer Pracht, Blatt – Licht, in Ecken treibend, um Räder wirbelnd, in silbernen Spritzern, daheim oder nicht, gesammelt, zerstreut, verprasst in einzeln schillernden Schuppen, auf- und weggefegt, zerrissen, gesunken, geflickt – und Wahrheit?
Um jetzt wieder alles zu sammeln am Feuer auf dem weißen Marmorboden. Aus elfenbeinernen Tiefen entspringend werfen Worte ihre Dunkelheit ab, blühen und dringen durch. Das Buch glitt herab, in die Flamme, den Rauch, in die flüchtigen Funken – oder geht jetzt auf Reisen, der Marmorboden schwebt, Minarette dort unten und die Meere Indiens, während Erde blau rauscht und Sterne flimmern – Wahrheit? Zufrieden damit, ihr nahegekommen zu sein?
Träge und gleichmütig kehrt der Reiher wieder; der Himmel verhüllt seine Sterne; dann enthüllt er sie.
(© Übersetzung von Detlev Wilhelm Klee, Frankfurt am Main)
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